Jahresbericht 2022 des DW-Landesverbandes

Im Bericht des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern e.V.- Landesverband - für das Jahr 2022 wird das Thema "Arbeitsrecht" unter zwei Gesichtspunkten thematisiert. 

Unter dem Titel "Teilhabe der Mitarbeitenden stärken" wird von Vorständin Henrike Regenstein das Mitarbeitervertretungswesen gewürdigt, im Artikel "Arbeitsrecht in der Diakonie - Entwicklungen in M-V" beschreibt Frau Maja Lauff von der Geschäftsstelle der Arbeitsrechtlichen Kommission unter anderem aktuelle Ergebnisse der Tätigkeit dieses Gremiums.

Nachdem ausgeführt wurde, dass durch das Arbeitsrechtsregelungsgesetz der Nordkirche für den Bereich der Diakonie Mecklenburg-Vorpommern die Arbeitsrechtssetzung auf dem Dritten Weg quasi festgeschrieben wurde, wird die hohe Anwenderquote von ca. 97% im Bereich des Landesverbands hervorgehoben.

Hinsichtlich der Beschlussfassung durch die Arbeitsrechtliche Kommission wird die Berücksichtigung der einjährig prospektiven Festlegung der Entgelte in den Verhandlungen mit den Kostenträgern betont, nach der sich auch die Verhandlung von Gehaltssteigerungen richten müsse, um Finanzierungslücken zu vermeiden. Dabei wird diesbezüglich eine übereinstimmende Sichtweise auf Dienstnehmerseite angenommen.

In verschiedenen Gremien der Mitarbeitendenseite stößt diese  Argumentation jedoch zunehmend auf Unverständnis.  Die sich momentan rasch und meist unvorhersehbar änderenden gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich auf die Situation der Arbeitnehmenden unmittelbar aus. Hohe finanzielle Belastung  im hier und heute lässt sich durch Maßnahmen in Jahresfrist nicht auffangen. Dass trotz dringlicher Forderung der Dienstnehmerseite  eine kurzfristige Inflationsausgleichszahlung rundheraus abgelehnt wurde, wirkt immer noch nach und nährt Zweifel an der Ausgewogenheit dieser Verfahrensweise. Hier hätte ein Entgegenkommen der Dienstgeber eine starke Symbolwirkung bezüglich der Solidarität mit den Mitarbeitenden entfaltet.